Claudius
Tiberius Claudius Nero Germanicus, geb. 1. 8. 10 v. Chr. in Lugdunum
(Lyon) - gest. 13. 10. 54 n. Chr., Sohn des Drusus, bekleidete angeblich wegen körperlicher Gebrechen (Stottern) keine politischen Ämter, vertiefte sich statt dessen in das Studium der Vorgeschichte Roms und der Welt der Etrusker, auch bemühte er sich um die Einführung neuer lateinischer Buchstaben. Nach Caligulas Ermordung wurde er als letzter Claudier von den Prätorianern auf den Thron gehoben, die dafür ein hohes Donativum verlangten. Die Politik leiteten weitgehend in den Kanzleien, die Claudius zur Stärkung der kaiserlichen Macht

Claudius Römischer Kaiser
einrichtete. Durch die relativ großzügige Verleihung des Bürgerrechts an außeritalische Städte förderte er die Romanisierung in den Provinzen; in der Innenpolitik war er erfolgreich (Ausbau der kaiserlichen Verwaltung und der Finanzen, Änderung des Erb-, Ehe- und Sklavenrechts). Er ließ zahlreiche Kolonien, Straßen und Bauwerke errichten (u. a. Emissar des Fuciner Sees, Neuanlage des Hafens von Ostia). Südbritannien und Mauretanien kamen unter Claudius zum Römischen Reich. Von seiner vierten Frau, seiner Nichte Agrippina d. J., wurde Claudius vergiftet.