Das Bild des Kunstlebens in Algerien und des Maghreb zeigt ebenfalls einen erbitterten Kampf verschiedener schöpferischer Richtungen, in dessen Prozess die junge bildende Kunst dieser Länder ihren weiteren Entwicklungs- weg zu ertasten sucht. Die Werke der Algerischen Künstler, die das Volksleben zum Thema haben, gehen von der Folklore aus.
In den graphischen Blättern klingt in satirischer Form ein Protest gegen die soziale Ungerechtigkeit an. In den vierziger Jahren in Algerien begannen die

ersten eigenständigen Künstler, u.a. Mohamed und Omar Rassim, ihre Arbeit an Themen aus dem Leben ihres Landes bereits vor dem zweiten Weltkrieg. Ende der vierziger und in den fünfziger Jahren traten dann jüngere Künstler auf, die sich mit dem Problem der Entwicklung einer neuen nationalen Kunst intensiv beschäftigten. Ein schönes Beispiel selbstloser Arbeit für das Volk bietet das Schaffen des Mohamed Izziakhen (geb. 1928), der seine Arbeiten in der Zeitung „Alger Republicain“ publiziert. Die Zeichnungen Mohamed Izziakhen berichten in einfacher und verständlicher realistischer Sprache von dem Leben der arbeitenden Menschen, deren schweres Los man verändern muss ((Unsere Mütter und Kinder sollen nicht mehr hungern», «Diese kleinen Arbeiter erwartet eine bessere Zukunft), und von den Umgestaltungen, die der Sieg über die ehemaligen Kolonialherren dem Land gebracht hat. Isiachem illustrierte auch die Bücher Henri Allegs .Die Folter und Abd al-Hamid Sins. Das Lager, allerdings in einer sehr verallgemeinerten, aber ausdrucksvollen Manier.
Die Wiederbelebung des Kunstlebens in Algerien im 20 Jahrhundert wirkte auch auf die
angewandten Künste ein. Nach wie vor bestanden natürlich die verschiedenen Kunsthandwerke des Volkes weiter, doch die traditionelle Meisterschaft in der Ornamentgestaltung, die einstmals Ausgangspunkt einer sich immer wieder erneuernden Gestaltungskraft war, entartete bisweilen in einen trockenen schematischen Kanon. Manche Bereiche des Kunsthandwerks verflachten auch zur Produktion geschmackloser marktgängiger Ware oder billiger Souvenirs für europäische Touristen. Am lebendigsten erwiesen sich jene Kunsthandwerke, die eine enge Bindung an das tägliche Leben der Volksmassen bewahrten. Das waren besonders die Keramik und die verschiedenen Arten von Textilerzeugnissen.
Zugleich entstanden in fast allen arabischen Ländern nach der Befreiung Vereinigungen und Lehranstalten, die jungen Künstlern, welche auf dem Gebiet der angewandten Kunst und der Kunsthandwerke arbeiten wollten, eine gute professionelle Ausbildung vermittelten.


Wir Zeigen Euch einige bekante Malern in Algerien: