Mit der Ausbreitung des Islam wurde zugleich auch der Name der Araber in Asien, Europa und Afrika bekannt, und die Geschichte der Menschen wurde um ein bedeutendes Kapitel reicher. Das von den arabischsprachigen Völkern, gleich ob nomadisch oder sesshaft lebend, neu gegründete Weltreich erstreckte sich von Zentralasien über den Mittleren Osten und Nordafrika bis an den Atlantik und später bis nahe der Grenze zum Frankenreich. Durch den Glauben an Allah gestärkt und geeint, lebten die Araber als Herrscher dieses jungen Reiches als Minderheit inmitten einer bunten Vielfalt von Völkern unterschiedlicher Herkunft, Sprache und Religion. |
Es verwischten nun auch die Grenzen zwischen den einzelnen Stämmen und zwischen den Stadt- und Landbewohnern. Jetzt war es wichtiger, die Aufmerksamkeit auf die Grenzen nach außen zu lenken. In dieser Zeit wurde der Begriff Araber auf all jene angewandt, die Arabisch sprachen, Mitglieder eines arabischen Stammes waren und selbst oder durch ihre Vorfahren aus Arabien stammten. Durch die Eroberungen gab es in dem neuen Weltreich auch Perser, Syrer, Ägypter und andere Völker, und der Begriff Araber diente zur Abgrenzung und wurde auch im christlichen Europa zur Bezeichnung der neuen Herrscher benutzt. |
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Am Anfang der Eroberungen war Arabisch die Sprache des Militärs, durch das Ende der Eroberungszüge und den wirtschaftlichen Aufschwung wechselte zwar die Herrscherschicht, doch die offizielle Sprache blieb in allen Bereichen Arabisch. Inzwischen hatte sich auch die ethnische Bedeutung des Wortes Araber gewandelt. Mit der Expansion des Islam breitete sich parallel dazu auch die arabische Sprache aus. Durch die Ansiedlung der Araber in den Provinzen wichen die alten Sprachen der neuen arabischen, die zur wichtigsten Amtssprache wurde. |
So war sie zum Beispiel in Spanien die Sprache der Muslime, Juden und Christen gleichermaßen. Das Arabische breitete sich als gesprochene Sprache in Form von Dialekten aus, die von lokalen Umgangssprachen beeinflusst wurden. Bereits Ibn Khaldun schreibt in seinem Werk al-Muqaddima davon, "dass sich die Dialekte nach der Sprache des Volkes oder der Rasse richten, die die Stadt erobert oder gegründet haben". Weiter schreibt er, dass deshalb "die Dialekte, die in allen großen islamischen Städten gesprochen werden, arabische sind, wenn auch die arabische Sprache der Mudar (Name für die nordarab. Stammesfamilien) durch die Eroberung fremder Völker verdorben wurde". |