Abdelaziz Bouteflika
Er wurde am 2. 3. 1937 in Oujda (Marokko) geboren. Seine Familie stammte aus Tlemcen", das an der Grenze zwischen Marokko und Algerien liegt. Er schloss sich 1956 der algerischen Befreiungsbewegung FLN an. 1962-1963 war er Minister für Jugend, Sport und Tourismus. Schon mit 28 Jahre stellte Ahmed Ben Bella ihn als Außenminister in seiner Regierung auf.
Der Sturz von Ahmed Ben Bella durch den Armeechef Houari Boumedienne störte ihn nicht in seiner politischen Laufbahn. Er blieb bis 1979 in seinem Amt und wurde erst dann von der Regierung und vom zentralen Ausschuss der Nationalen Befreiungsfront seines Amtes enthoben.


Abdelaziz Bouteflika Staatspräsident heute
In den 1980er Jahren lebte Bouteflika zeitweise im Ausland. Er kehrte erst in den Oktoberunruhen 1987 nach Algerien zurück, um Chadli Bendjedid Revanche zu bieten.
Nachdem Bouteflika einen ziemlich autoritären, aber programmatisch nicht sehr profilierten Wahlkampf geführt hatte, zogen sich die übrigen Kandidaten einen Tag vor der Wahl zurück, weil nun auch ihnen das Wahlergebnis von vornherein manipuliert erschien. Bouteflika verkündete seinerseits, dass er die Wahl nur annehmen werde, wenn eine komfortable Mehrheit zustande käme
Dies wurde arrangiert, bei 60% Wahlbeteiligung erreichte er 74 % Ja-Stimmen. Der Präsident überraschte das Land sofort nach der Wahl mit seinen Äußerungen. Zum Beispiel ließ er keinen Zweifel daran, dass er auch jenen offiziellen Islamismus bekämpfen wolle, der Schulen und Universitäten des Landes seit 25 Jahren nieder gewirtschaftet hatte. Er kritisierte das Justizwesen und leitete eine entscheidende Veränderung des Rechtsstaats ein. Obwohl er die Forderung der Radikaldemokraten, einen laizistischen Staat zu errichten, nicht erfüllen wollte, hatte doch keine bisherige Regierung so konkret den Weg des Laizismus beschritten. Für ein ähnliches Programm sprach sich Präsident Mohamed Boudiaf aus, ehe er aktiv werden konnte.